Der Unterschied zwischen ein- und zweiteiligen Implantatsystemen

1. Einteilige Implantate

  • Aufbau: Das Implantat (Schraube) und der Aufbau für die spätere Krone (Abutment) sind fest miteinander verbunden.
  • Merkmale:
    • Das Abutment ragt direkt aus dem Zahnfleisch heraus – es gibt keinen vollständigen Verschluss des Weichgewebes.
    • Sofortbelastung ist möglich, das heißt, die Krone kann direkt oder sehr schnell nach dem Einsetzen angebracht werden.
    • Der Eingriff ist oft minimalinvasiv und erfolgt ohne zusätzlichen Knochenaufbau (Augmentation).
    • Der Behandlungsprozess ist schneller und kostengünstiger.
    • Das Abutment kann bei Bedarf bearbeitet oder beschliffen werden, bietet aber eingeschränkte prothetische Anpassungsmöglichkeiten.

2. Zweiteilige Implantate

  • Aufbau: Das Implantat (Schraube) und der Kronenaufbau (Abutment) sind separate Elemente.
  • Merkmale:
    • Nach dem Einsetzen des Implantats wird ein sicherer Weichteilverschluss geschaffen, das Implantat heilt unter der Schleimhaut ein.
    • Nach der Einheilzeit muss das Implantat durch einen kleinen Eingriff wieder freigelegt werden.
    • Das Abutment kann individuell gefertigt werden, was flexible prothetische Möglichkeiten bietet.
    • Spezifische Aufbauelemente werden genutzt, z. B. zur Gewebekonturierung, Abformung des Implantats und als Basis für die spätere Krone.

Wann wird welches System verwendet?

  • Einteilige Implantate: Praktisch bei Fällen, wo eine schnelle Behandlung ohne großen chirurgischen Aufwand benötigt wird, z. B. bei sofortiger Belastung und geringeren Kosten.
  • Zweiteilige Implantate: Bevorzugt in komplexeren Fällen, da sie individuelle Anpassungen und eine sicherere Einheilung ermöglichen. Sie bieten langfristig mehr Flexibilität bei der prothetischen Versorgung.